Familientherapie

Familien sind sehr komplexe Systeme, in denen sich ständig Dinge verändern. Es kommen Menschen dazu, andere fallen weg oder wohnen zumindest an einem anderen Ort. Kinder werden größer und haben andere Bedürfnisse, auch die Erwachsenen verändern sich und stellen aneinander und an die Kinder andere Ansprüche.

Alle, oftmals sehr unterschiedlichen Bedürfnisse von – größeren und kleineren – Menschen müssen in einer Familie unter einen Hut gebracht werden. Das ist nicht immer einfach und schon gar nicht konfliktfrei. Das merkt man schon, wenn ein neues Kind in die Familie kommt und alles Gewohnte durcheinanderwirbelt. Trotzphase und Eintritt in den Kindergarten, Schulbeginn, Pubertät – all diese Übergangsphasen bieten zahlreiche Möglichkeiten zu Veränderung, aber auch für Schwierigkeiten.

Wenn Probleme in der Familie auftauchen, lassen sich diese meist selbst lösen. Manchmal aber merkt man, dass man an einen Punkt gelangt, wo man alleine nicht mehr herausfindet aus der schwierigen Situation. Dann kann es sehr hilfreich und entlastend sein, sich Unterstützung von außen zu holen. Ein Mensch, der nicht Teil der Familie ist, sieht manches aus einem anderen Blickwinkel und kann typische Kreisläufe vielleicht unterbrechen, was der Familie selbst nicht mehr gelingt.

In der Familientherapie geht es nicht darum, den Familien zu erklären, wie es „richtig“ wäre und was sie zu tun hätten. Sondern zu schauen, was die Familie braucht, was die einzelnen Familienmitglieder an Bedürfnissen mitbringen und zu versuchen, einen Weg zu finden, der es allen ermöglicht, sich wohl zu fühlen und einen guten Platz in der Familie zu finden.